Die Veränderlichentypen und einige Hinweise zur Beobachtung
Veränderliche mit großen Helligkeitsamplituden haben wir schon mit den Mirasternen kennengelernt. Allerdings vollzieht sich diese Veränderung über Monate hinweg. Bei den eruptiven Sternen geht das viel schneller: Eine Explosion treibt die Helligkeit innerhalb von Stunden oder Tagen in beträchtliche Höhen. Jedoch bleibt das Maximum nicht lange erhalten, der Abstieg der Helligkeit erfolgt schnell, je nach Eruptionstyp in unterschiedlichen Längen.
Hierbei sammelt ebenfalls ein Partner in einem Doppelstern Materie auf, die der Begleiter abgibt. Im Gegensatz zu den Zwergnovae reichert sich das Gas auf dem Stern selbst an und wird bei entsprechender Menge auf einen Schlag von Wasserstoff in Helium umgewandelt. Damit leuchtet das Sternsystem plötzlich viel heller als sonst, da die Amplituden meist 8 mag und mehr betragen, gibt es für die Vorgängersterne unmittelbar keine Angaben. Der Überraschungseffekt über einen solchen Ausbruch ist zumeist sehr groß (d. h. es geht so schnell), dass trotz internationaler Alarmsysteme und unermüdlich systematisch suchender Amateure es fast nie gelingt, die Novae im Anstieg zu beobachten. Nach dem Maximum beginnt ein zunächst schnellerer, dann immer langsamer werdender Helligkeitsabfall. Einige Novae sind schon zwei- oder dreimal aufgeleuchtet, in Abständen von meist Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Auch liegen die Novae in der Ruhephase nicht immer jenseits der Amateurteleskope, in mittleren Geräten zeigt z. B. die ehemalige Nova GK Per immer wieder kleine, aber sichtbare Helligkeitsschwankungen.
Abb. 6: Lichtkurve der Nova 2001 # 2 Cyg = V 2275 Cygni, Zusammenstellung Thorsten Lange